Wer sein Geld an der Börse anlegt, sollte nicht blind agieren. Professionelles Investieren bedeutet vor allem eines: den Überblick behalten. Nur wer seine Anlagen kennt, sauber dokumentiert und regelmäßig auswertet, kann fundierte Entscheidungen treffen – frei von Emotionen und impulsiven Reaktionen. Zum Glück gibt es heute eine Vielzahl von Tools, die genau dabei helfen. Im Folgenden stelle ich einige davon vor, die ich selbst aktiv nutze – für Übersicht, Planung und Analyse meines Portfolios. Viel Spaß beim Lesen!
Excel - Die individuellste Lösung.
Den Kern meiner Investmentdokumentation bildet eine selbst erstellte Excel-Datei. Sie dient mir als Übersicht meiner Dividendenzahlungen (monatlich, jährlich). Ich nutze sie als Planung der zukünftigen Dividendenentwicklung durch Prognosen und als Datengrundlage für den Import in DivvyDiary, inklusive Steuersätzen für die präzise Berechnung von Brutto- und Nettodividenden.
Excel bietet maximale Flexibilität – von der Visualisierung über Szenarioanalysen bis hin zur Automatisierung mit VBA oder Power Query. Für Anleger, die gerne "die Kontrolle behalten", ist Excel ein unverzichtbares Fundament.
DivvyDiary - Smarte Dividendenprognose und Kalenderintegration.
DivvyDiary ist mein bevorzugtes Tool zur Darstellung und Prognose meiner zukünftigen Dividendenzahlungen.
Nach dem Import aus Excel oder durch direkte Verknüpfung mit Broker-Schnittstellen bietet DivvyDiary unter anderem eine anschauliche Monats- und Jahresübersicht geplanter Dividenden, die Möglichkeit, Brutto- bzw. Nettovergleiche unter Einbeziehung individueller Steuersätze zu analysieren, eine Kalenderintegration für das Smartphone, um sich Auszahlungstermine bequem anzeigen zu lassen sowie automatische Analysen der Dividendenhistorie einzelner Unternehmen.
Ein zusätzliches Feature ist die Anzeige der "Dividend Growth", also wie stark ein Unternehmen seine Dividende im historischen Vergleich gesteigert hat – hilfreich bei der Auswahl nachhaltiger Dividendenzahler.
Parqet – Das Portfolio auf einen Blick.
In Parqet habe ich alle meine Depots strukturiert hinterlegt – insgesamt sechs Stück (Trade Republic, Scalable Capital, Comdirect, Deutsche Bank, DKB für die Kinder). Das Tool erlaubt eine zusammengefasste Gesamtübersicht sowie getrennte Darstellungen pro Depot.
Besonders wertvoll sind detaillierte Performancekennzahlen, wie der interne Zinsfuß (IZF) oder der True Time Weighted Rate of Return (TTWROR), eine automatische Klassifizierung der Assets (Aktien, ETF, Krypto etc.), die Möglichkeit, Dividenden, Einzahlungen, Gebühren und Steuern zu berücksichtigen, historische Charts und Allokationsübersichten sowie ein optionaler "Family View", der verschiedene Depots z. B. für Partner oder Kinder gemeinsam darstellt.
Parqet ist damit ein mächtiges Analysetool – nicht nur für Einzelaktien, sondern auch zur Auswertung ganzer Anlagestrategien über verschiedene Plattformen hinweg.
Warum sechs Depots? Struktur schlägt Chaos.
Jedes meiner Depots hat einen klaren Zweck:
- Trade Republic: Hauptaktiendepot – günstiger Nachkauf und Sparpläne,
- Scalable Capital: ETF-Depot, bewusst getrennt von Einzeltiteln,
- Comdirect: Werte mit vollständiger Positionsgröße & Monatszahler,
- Deutsche Bank: Mitarbeiteraktien von Mercedes-Benz,
- 2x DKB: Kinderdepots für langfristige Investments.
Diese Trennung bringt Struktur – und ermöglicht eine zielgerichtete Analyse und Rebalancing je nach Depotart und Anlageziel.
ExtraETF – Analyse und Vergleich von ETF-Investments.
Für die gezielte Auswahl und den Vergleich von ETFs nutze ich ExtraETF. Das Tool bietet einen ETF-Screener mit umfangreichen Filtermöglichkeiten (Region, Branche, TER, Replikation etc.), Vergleichsansichten mehrerer ETFs nebeneinander, Charts zur Performanceanalyse, auch im Vergleich zu Benchmarks oder anderen ETF-Produkten, detaillierte Kostenaufstellungen, auch inkl. steuerlicher Effekte, Portfolio-Tracking, das manuell oder per CSV-Import funktioniert und eine automatische Portfolio-Optimierung auf Basis gewünschter Kriterien (z. B. ESG, Volatilität, Diversifikation).
Gerade bei langfristigem ETF-Investment ist es essenziell, sich nicht nur auf vergangene Renditen zu verlassen – hier bietet ExtraETF die nötige Tiefe, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Fazit: Wissen schlägt Bauchgefühl.
Gesundes Investieren ist kein Glücksspiel – es ist ein strukturierter Prozess. Die richtige Kombination aus Planung, Übersicht und Analyse schützt nicht nur vor Fehlern, sondern schafft Vertrauen in das eigene Handeln. Wer seine Werkzeuge kennt und gezielt einsetzt, wird belohnt: mit Klarheit, besserer Performance – und ruhigerem Schlaf in turbulenten Börsenzeiten.
Hast du Fragen? Oder weitere Werkzeuge und Tools als Anregung zum Investieren. Dann gib mir Feedback über meinen Kanal bei X unter @mpalkowitsch. Danke dir!