Höre auf den Kopf, nicht auf den Bauch. Sei rational, nicht irrational, ruhig und nicht impulsiv. Analysiere und agiere dann besonnen. All das sollte ich mir immer wieder sagen, bevor ich eine Investition tätige. Daher muss ich mir viel mehr Regeln vorgeben, um mein Dividendeneinkommen weiter auszubauen. Was ich mir vorgenommen habe, könnt ihr hier nachlesen. Viel Spaß dabei.
Bevor ich tiefer auf mein zukünftiges Vorgehen, auf festgelegte Regeln oder Vorgaben eingehe, möchte ich klarstellen, dass das keine Beratung darstellen soll. Auch sind es nur für mich selbst ausgearbeitete Regeln und Vorgaben. Ob diese richtig oder falsch sind kann ich nicht voraussagen, sie helfen mir aber geordneter und geduldiger an den Aufbau meines Depots heranzugehen, weil ich in den letzten Jahren und Monaten da teils sehr impulsiv vorgegangen bin. So habe ich in Werte wie ZIM Integrated Shipping oder auch Steinhoff investiert und einiges an Geld damit verloren. Aber auch bei vermeintlich guten Dividendenwerten hatte ich nicht immer ein glückliches Händchen.
Nun zum eigentlichen Thema.
In den letzten Wochen habe ich mir viele Gedanken gemacht, in welche Werte ich investieren möchte. Ob sie nachhaltig sein könnten. Welches Geschäftsmodell auch langfristig funktioniert. Aber auch wie ich investieren möchte. Vor allem welche Sektoren oder Branchen nicht mehr ins Depot kommen. Auch versuche ich durch mehr Kennzahlen und leichte Chart-Analyse zu schauen, dass ich nicht blind in einen fallenden Kurs investiere. Doch was will ich in Zukunft grundlegend anders machen?
Meine zukünftigen Regeln und Vorgaben.
Für die zukünftigen Investments habe ich mir folgende Regeln aufgestellt.
Als erstes sollte jeder Einzelwert nicht größer als 10% Kaufwert im Depot haben. Selbst 10% sind langfristig noch zu viel, aber das wird sich durch den Nachkauf bei anderen Werten wohl auch eher bei 5% einpendeln.
Und da sind wir auch schon beim nächsten Thema. Die Anzahl der Einzelpositionen. Ich investiere nur in Aktien und ETFs. Und da möchte ich nicht mehr als 80 Positionen im Depot haben, ansonsten verliere ich langsam den Überblick. Derzeit liege ich bei 94 Positionen, d. h. der ein oder andere Wert wird irgendwann noch rausfliegen.
Außerdem muss ich kritischer auf die Länder der Firmen schauen. Damit meine ich nicht das derzeitige Klumpenrisiko mit meinen US-Werten im Depot, sondern viel mehr die politische Lage einiger Investitionen. Russland, China, Chile oder Kongo sind für mich keine Länder mehr, wo ich im aktuellen Zeitpunkt investieren möchte. Und so sollte ich auch mit Bedacht an zukünftige Investitionen herangehen.
Dann möchte ich weniger in zyklische Werte investieren. Schifffartsaktien fallen komplett raus, auch Rohstoffwerte werde ich mir kritischer betrachten. Weniger in Öl, mehr in Richtung erneuerbare Energien.
Und Zocks muss ich unbedingt vermeiden, vor allem vermeintlich gute Pennystocks hatten es mir in der Vergangenheit immer wieder angetan. Aber ich glaube den Schmerz muss jeder mal erleben.
Mehr Analyse.
Dabei werde ich in Zukunft noch stärker Werte analysieren, z. B. mit Aktien.guide als erster Indikator zur Analyse von KGV, KUV, dem Verschuldungsgrad oder auch der Ausschüttungsquote bei Dividenden. Denn die Dividende sollte nicht aus der Substanz gezahlt werden, ansonsten ist sie nicht nachhaltig. Ich nutze in letzter Zeit auch verstärkt Traderfox, um auf die 50- oder 200-Tage-Linie bei den Aktien zu schauen.
Auf welche Sektoren und Werte möchte ich mich weiter konzentrieren?
Der größte Anteil in meinen Depot haben derzeit die REITs. Die knapp 23% Depotanteil teilen sich 19 Werte. Darunter Werte wie Gesundheitssektor wie LTC Properties (WKN 884625), Omega Healthcare (WKN 890454) oder Sienna Senior Living (WKN A14SN8). Den größten Anteil hat EPR Properties (WKN A1J78V) als REIT im Freizeit- und Vergnügungssektor.
Danach kommen mit knapp 19% die Finanzdienstleistungen, wo ich gerade nur die Banken wie Western Union (WKN A0LA17) oder SBI (WKN 591037) nach und nach weiter ausbaue. Die anderen Werte lasse ich liegen, zumal PennantPark Floating (WKN A1JQAB), Gladstone Capital (WKN 797937) und Gladstone Investment (WKN A0KES9) bisher gute und verlässliche Monatszahler waren.
Weitere ausbauen möchte ich das das dritte Segment der Tabakwerte. British American Tobacco (WKN 916018) nimmt gut 3% im Depot ein, Tabak in Summe knapp 7%. Ich möchte aber Imperial Brands (WKN 903000) und Philip Morris (WKN A0NDBJ) weiter ausbauen und ggfs. noch Japan Tobacco (WKN 893151) mit aufnehmen.
Metalle und Bergbau ist mit knapp 6% der viertgrößte Sektor im Depot, wobei ich die Werte erstmal liegen lasse und anderen Sektoren ausbauen will. Ein Sektor wären die Anbieter für erneuerbare Energien. Mit 4,4% liegen darin Werte wie Greencoat Wind (WKN A1T7LN), Northland Power (WKN A1H5MB) oder Polaris Renewable Energy (WKN A3DQXW).
Im Sektor Automobilbereich (in Summe knapp 3,7%) habe ich Werte wie Mercedes-Benz (WKN 710000), Stellantis (WKN A2QL01), Volkswagen (WKN 766403) und Hyundai (WKN 885166) im Depot. Vor allem Stellantis und Hyundai sind ähnlich aufgestellt wie Volkswagen, Mehrmarken, Pkw- und Nutzfahrzeugbereich, aber auch Engagement in anderen Sektoren wie z. B. Hyundai in der Robotik mit Boston Dynamics. Diese Werte werde ich nun versuchen weiter auszubauen. Gerade in der aktuellen Phase fallender Kurse.
Auch in anderen Sektoren gibt es weitere, interessante Werte in meinem Depot, wie z. B. IBM (WKN 851399), Cisco Systems (WKN 878841), Tapestry (WKN A2JSR1), Best Buy (WKN 873629), Pfizer (WKN 852009), Qualcomm (WKN 883121) oder Ahold Delhaize (WKN A2ANT0). Am liebsten würde ich jeden so schnell wie möglich ausbauen, aber es ist eben ein Marathon und kein Sprint. Zudem plane ich General Mills (WKN 853862) per Sparplan aufzunehmen.
Meine Werte sowie Transaktionen könnt ihr wie immer über die verlinkten Depots bei Parqet anschauen. Schaut mal rein. Und gebt mir gerne Feedback über meinen Twitter-Kanal @mpalkowitsch. Danke euch!
Im September 2023 kamen 923,61 Euro Dividende nach Steuern gegenüber 1230,06 Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum zusammen, was einem Minus von ca. 24,2% entspricht. Das lag vor allem daran, das Old Republic diesmal keine Sonderdividende gezahlt hat und ich letztes Jahr noch ZIM Integrated Shipping im Depot hatte und da auch eine ordentliche Dividende gezahlt wurde. In den ersten 9 Monaten wurden damit bisher 11.914,59 Euro nach Steuern an Dividende ausgeschüttet (über alle Depots hinweg).
Die 11.914,59 Euro entsprechen einem Durchschnitt von 1.323,84 Euro pro Monat oder 1,84 Euro pro Stunde passives Einkommen nach Steuern.
Der IZF, interner Zinsfuss, also die Entwicklung des Depots inkl. Zu- und Abflüsse liegt YTD (seit 01.01.2023) bei -6,34%. Der Monat September selbst wurde mit -9.862,15 Euro abgeschlossen, d. h. investierte Summe minus Verluste durch Verkäufe. Im Schnitt wurden in 2023 bisher 1.939,15 Euro pro Monat investiert (im Vergleich, in 2022 lag der Schnitt bei 2.659,29 Euro pro Monat).
In Summe wurden seit Aufbau der Depots in 09/2020 nach Steuern ca. 32.520 Euro Dividende ausgezahlt und durch Käufe und Verkäufe ca. 18.800 Euro Gewinne realisiert. Das sind ca. 17.100 Euro zusätzliches Kapital jedes Jahr. Damit liege ich immer noch gut im Plus, auch wenn die Aktienkurse gerade etwas schwächeln.
Wir hätten mit den gezahlten Dividenden ca. 22,26% unserer durchschnittlichen Monatsausgaben decken können.
Allokation der besparten Werte (Stand 28.10.2023).
Derzeit liegen 71,43% im Depot bei Trade Republic, 3,71% bei Scalable Capital und 23,98% bei Comdirect im Depot. Zudem noch 0,88% in Projekten von Ecoligo (Darlehen für Solarprojekte weltweit).
Einen Überblick über meine Depots erhaltet ihr wie immer über den folgenden Link.